Sehenswürdigkeiten - Lübeck

Behnhaus und Drägerhaus/Museum für Kunst und Kulturgeschichte

Zwei benachbarte Bürgerhäuser, die in der zweiten Hälfte des 18. Jh. errichtet bzw. grundlegend umgebaut wurden. Die Innenräume und ihre Ausstattung sind klassizistisch bzw. spätbarock gestaltet. Beide Gebäude werden heute vom Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck genutzt.

Das Drägerhaus zeigt die Kunst und die Kulturgeschichte Lübecks im 19. Jh. (Gemälde, Grafik, Kunsthandwerk, Möbel, Kostüme).

Im Behnhaus ist Malerei von der Romantik bis zum Expressionismus vertreten, u. a, Gemälde von C. D. Friedrich, C. G. Carus, J. F. Overbeck, F. Olivier, F. G. Waldmüller, E. Munch, M. Liebermann, M. Slevogt, L. Corinth und 0. Kokoschka.

Buddenbrook-Haus

Barockes Patrizierhaus (Fassade von 1758) mit einem Renaissance-Portal, gehörte früher der Familie von Thomas Mann, in dessen Roman "Buddenbrooks" das Haus ein zentraler Handlungsort ist. Seit 1993 dokumentiert hier das Heinrich und Thomas Mann-Zentrum Leben und Werk der Schriftstellerbrüder.

Burgtor

Torturm um 1200, 1444 zur heutigen Form umgestaltet; die schiefergedeckte Glockenhaube stammt aus dem Jahr 1685.

Dom

Das wohl älteste Bauwerk der Stadt. Heinrich der Löwe legte 1173 den Grundstein zu dem gewaltigen Backsteinbauwerk, 1230 war es fertiggestellt, ab 1250 wurde das "Paradies", die spätromanische Vorhalle, angelegt, und bis 1341 wurde der gesamte Bau zu einer gotischen Hallenkirche umgestaltet. Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und mit enormen finanziellen Aufwendungen 1958-77 wiederhergestellt. Im Innern u. a. die großartige Triumphkreuzgruppe von Bernt Notke (1477), eine eichenholzgeschnitzte Lettnerverkleidung aus der Werkstatt Notkes, eine Renaissance-Kanzel und zahlreiche barock ausgestattete Seitenkapellen.

Füchtingshof

Vom Ratsherrn Johann Füchting 1636 testamentarisch gestifteter Wohnhof" für ältere und arme Mitbürger. Derartige Stiftshöfe gibt es in der Lübecker Altstadt einige, der Füchtingshof ist der größte und prächtigste. Er wurde in den vergangenen Jahren grundlegend renoviert, dabei sind 28 Wohnungen für ältere Frauen entstanden. Im ursprünglichen Zustand befindet sich noch das Zimmer des Vorstehers aus dem 17. Jh.

Große Petersgrube

Ensemble mit Lübecker Bürgerhäusern aus verschiedenen Stilepochen von der Gotik bis zum Klassizismus.

Haus der Schiffergesellschaft

1535 errichtetes spätgotisches Giebelhaus, einziges im ursprünglichen Zustand erhaltenes Gildehaus. Die hohe Dielenhalle war früher Versammlungsort der Schiffergilde, heute wird das sogen. "Gelage" mit langen Trinktischen und durchlaufenden Bänken als historische Gaststätte genutzt.

Heiligen-Geist-Hospital

Als Stiftung des Rates der Stadt zur Versorgung bedürftiger Mitbürger im Mittelalter gegründet. Kirche, Hospitalhalle und Nebengebäude zählen zu den ältesten und besterhaltenen Hospitalbauten ihrer Zeit. Sie stammen hauptsächlich aus dem 13. Jh., wurden seitdem aber mehrfach erweitert und umgebaut. Auch heute dient der Gebäudekomplex noch als Altenheim. Besonders charakteristisch ist die Westfront mit Giebeln, die durch vier bleistiftförmige Türmchen flankiert werden. Im Innern der Kirche Fresken aus dem 14. und 19. Jh., schöne Altäre aus dem 15. und 16. Jh. Die Spitalhalle, wegen ihrer Länge von 88 m auch "Langes Haus" genannt, schließt sich an das Mittelschiff der Kirche an. Die hölzernen, nach oben offenen Kammern ("Kabäuschen") wurden ab 1820 eingebaut und dienten den Hospitalbewohnern als Unterkünfte. Im Gewölbekeller unter der Spitalhalle ist heute ein Weinrestaurant eingerichtet.

Hellgrüner Gang

Typisches Beispiel für die in Lübeck zahlreichen Wohngänge; die enge und kompakte Bauweise trug dem Platzmangel in der Altstadt Rechnung.

Holstentor

Zwischen 1464-78 errichtetes Stadttor mit zwei monumentalen Rundtürmen, Wahrzeichen der Stadt und Teil einer ehemals weitläufigen Befestigungsanlage. Im Innern des Torbaus und der Türme ist die Stadtgeschichtliche Sammlung untergebracht. Dort werden Bodenfunde von Grabungen im Innenstadtbereich, Stadt-, Gebäudemodelle, historische Schiffsmodelle, Folterwerkzeuge und alte Waffen gezeigt.

Katharinenkirche

Turmlose dreischiffige Basilika mit Querhaus, vor 1300 begonnen und nach 1350 vollendet. Reich ausgestaltete Westfassade, die durch Terrakotta-Figuren von Ernst Barlach und Gerhard Marcks im 20. Jahrhundert ergänzt wurde. Im architektonisch hervorragend gelungenen und ausgewogenen Innenraum wurden Wandmalereien aus dem 14. und 15. Jh. freigelegt. Von der Ausstattung sind u. a. eine Triumphkreuzgruppe aus dem Jahr 1489 an der Brüstung des Hochchors, Chorgestühl aus dem 14. Jh. und ein Bild "Die Auferstehung des Lazarus" von Tintoretto aus dem Jahr 1575 erhalten.

Kirche St. Aegidien

Dreischiffige Hallenkirche mit erhöhtem Mittelschiff, im wesentlichen in der ersten Hälfte des 14. Jh. erbaut. Im Innern 1586/87 geschnitzte Lettnerbühne, in der Turmhalle hölzerne Kreuztragung (Anfang 15. Jh.).

Kirche St. Jakobi

Dreischiffige Backsteinhallenkirche, im Jahr 1334 geweiht. Im Innern sehenswerter barocker Hochaltar (1717), Altar der Familie Brömbse (um 1500) mit figurenreicher Kreuzigungsszene aus Sandstein, Fragmente von Wandmalereien aus dem 14. Jh.

Petrikirche

Fünfschiffige Hallenkirche aus dem 13./14. Jh., im 15./16. Jh. erweitert. Vom Turm der Kirche aus schöner Rundblick über die Stadt.

Rathaus

In einem Reisebericht aus dem 19. Jh. einmal sehr treffend als "steinernes Märchen" bezeichnet. Der Baubeginn des bis ins vergangene Jahrhundert oftmals umgestalteten und erweiterten Gebäudes datiert etwa von 1240-50. Das Rathaus dient heute als Verwaltungssitz der Stadt und Tagungsort der Bürgerschaft und des Senats.

Salzspeicher

Ensemble von hohen Backsteingiebelhäusern (16.-18. Jh.), die früher der Salzlagerung dienten.

Schabbelhaus

Ensemble von zwei traditionellen Lübecker Wohngebäuden, die seit dem Zweiten Weltkrieg der Kaufmannschaft gehören und als historische Gaststätte genutzt werden. Im Innern sehenswerte zweigeschossige Barockdiele.

St. Marien

Kirche des Rats der Hansestadt. Eine der ersten Übertragungen des hochgotischen französischen Kathedralentyps auf die norddeutsche Backsteinbautechnik und Vorbild für zahlreiche gotische Backsteinkirchen im Ostseeraum. Die um das Jahr 1200 begonnene und gegen 1350 vollendete Kirche wirkt von außen mit ihren beiden 125 m hohen Türmen und von innen mit dem 80 m langen und 40 m hohen Mittelschiff ebenso schlank wie monumental. Die Innenausstattung ging im Krieg zum Teil verloren, erhalten blieben u. a. ein erzgegossenes Sakramentshaus (15. Jh.), ein niederländischer Marienaltar (1518) und ein Beweinungsbild von Overbeck (1841-46).