Sehenswürdigkeiten - Osnabrück

Dom St. Peter

Älteste Teile aus dem 11. Jh. Nach 1100 Wiederaufbau des nun quadratischen Westchors mit romanischem Kreuzgratgewölbe und des romanischen Vierungsturms. Nach erneuter längerer Bautätigkeit im 13. Jh. bleiben Westwerk und Vierungsturm erhalten, dazu kommen die dreijochige, gewölbte Basilika, Spitzbogenfries und Giebelaufsätze, neuer Hochchor, im 15. Jh. der gotische Chorumgang, die Marien- und Kreuzkapelle und schließlich im 16. Jh. der Südwestturm. Im Innern acht Apostelfiguren (1525); im Kreuzbogen Triumphkreuz (1220-30), barocke Kanzel (1751). An der nördlichen Querschiffwand Maria mit Kind im Rosenkranz (um 1520) vom "Meister von Osnabrück", desgleichen der Margarethenaltar.

Dominikanerkirche

Gotische Klosterkirche. Chor 1297 geweiht, zweischiffiges Langhaus Mitte des 12. Jh. gewölbt; dazugehöriges Kloster 1295 gegründet, 1803 aufgelöst. Danach wurde die Kirche als Kaserne und Magazin genutzt. Im Zweiten Weltkrieg beschädigt, sorgfältig restauriert. Vor der Kirche Mahnmal von Gerhard Marcks (1962).

Fürstbischöfliches Schloss/Universität

1667-75 errichtet. Vierflügelanlage um einen Ehrenhof. Seitentrakte niedrige zweigeschossige Bauten. Corps de logis (Mittelbau) viergeschossig mit hohem Walmdach, verbunden mit den Seitenflügeln durch überbrückte Durchfahrt. Im Park barocke Skulpturen, zwei sogen. "Riesen" oder "wilde Männer" sowie vier Figuren "Afrika", "Amerika", "Europa", "Asien", diese stammen vermutlich von Christian Manskirch.

Haus Willmann

Krahnstraße 7. Fachwerkbürgerhaus von 1586. Als Schmuck dekorativ variierte Sonnenräder. Das Adam-und-Eva-Motiv in der Mitte der unteren Vorkragung lässt auf einen Neubau für ein junges Paar schließen.

Heger Tor

Teil der ursprünglich Befestigungsanlagen. Im Stil des Osnabrücker Klassizismus 1817 umgestaltet; nördlich davon Bocksturm an der Bocksmauer, ältester Turm der einstigen Stadtmauer; Ausstellung von Folterwerkzeug.

Heger-Tor-Viertel

Zwischen Rathaus und Heger Tor, auch Butenburg (äußere Burg) genannt. Prämiertes und mustergültig saniertes Altstadtquartier mit Werkstätten, Ateliers, Antiquitätengeschäften, Läden, Kneipen und dem Kommunikationszentrum "Lagerhalle". Die Heger Straße ist sehenswert als geschlossener Straßenzug mit Häusern vom 16. bis späten 19. Jh.

Hirschapotheke

Große Straße 46. 1797 von Georg Heinrich Hollenberg als Bürgerhaus erbaut. Dreigeschossiger Bau mit sieben Achsen; die oberen Geschosse des Dreiecksgiebels sind durch Pilaster zusammengefasst. Das Haus ist eines der schönsten Beispiele für den Osnabrücker Klassizismus.

Ledenhof/Musikbibliothek

Adelshof. Kern der Anlage ist das "Steinwerk", der Typus des ursprünglich freistehenden Zufluchts- und Wohnturms (14. Jh.). Im 15. Jh. bergfriedartig erhöht. Anfang 16. Jh. wurde ein Renaissance-Wohnbau angegliedert, dessen ursprüngliche Raumordnung mit Saal und Saalkammer erhalten ist; heute Musikbibliothek.

"Neues Rathaus auf der alten Stadt" (Rathaus)

Erster Bau 1244 erwähnt, das "neue" Rathaus 1487-1512 erbaut. Sockelgeschoss spätgotisch ornamentiert, darüber regelmäßig gegliederte Fassade. Neugotische Freitreppe, spitzbogiges Portal, darüber Sandsteinfigur Karls des Großen. Im Hauptgeschoss neugotische Figuren deutscher Kaiser. Im Friedenssaal spätgotisches Gestühl mit Bürgermeisterwappen (1554) und die Bilder der "Pacifikatores", der Gesandten, die den Westfälischen Frieden aushandelten.

Schatzkammer: prunkvolle Pokale, Reste des alten Ratssilbers, darunter der Kaiserpokal (13. Jh.), "Die Traube" von Christoph Dellbrück (1647) und der Bartschererpokal.

Nikolaizentrum

Am Nikolaiort mit Wohnungen, Ladenpassagen, Hotel, Cafe und Tiefgarage. Erbaut von Erich Schneider-Wessling, Köln. Ausgezeichnet mit internationalen. Architekturpreisen.

Pfarr- und Marktkirche St. Marien

1177 erstmals erwähnt, 1218 Pfarrkirche, 1613 und 1944 fast ganz ausgebrannt, Wiederaufbau 1948-50. Der Turm - zunächst nur 14 m hoch -diente als Wehrturm, um 1230 wurden vier Geschosse aufgesetzt. Langhaus von 1280-1300, Chor 1430-40 um fünfseitigen basilikalen Chorumgang erweitert. Im Innern großes Triumphkreuz aus der Zeit der Weihe der Halle (1320), Antwerpener Passionsaltar mit gemalten Seitenflügeln (Anfang 16. Jh.). Der Schrein 1944 verbrannt, jetzt Kopie. Aus der Werkstatt des "Meisters von Osnabrück" eine geschnitzte Madonna (um 1520). Taufstein (1560) von Johann Brabender. Epitaphien aus dem 16./17. Jh. Im Chorumgang Grabstein des Schriftstellers und Staatsmanns Justus Möser.

St.-Johannis-Kirche

1259-89 erbaut. Dreischiffige frühgotische Hallenkirche mit geradem Chor- und Seitenschiff-Abschluss, in der niedersächsische und westfälische Architekturelemente zusammenkommen. An der Nordseite dreiflügeliger Kreuzgang (Anfang 14. Jh.). Im Innern Hochaltar mit plastischen Reliefs (1512). Die oberen Felder des Schreins mit Figuren aus der Werkstatt des "Meisters von Osnabrück". Chorgestühl und Bronzeklopfer an der Sakristeitür (14. Jh.), reichornamentiertes Sakramentshäuschen (um 1440), im Chor reichverzierter Levitenstuhl (1380).

St.-Katharinen-Kirche

Hallenkirche (14./15. Jh.). Der mächtige Turm ist mit 103 m der höchste Osnabrücks. Im Innern ungewöhnlicher Raumeindruck durch die Betonung der Breite. In den Gewölben Familienwappen des Osnabrücker Adels. Die alte Ausstattung fast völlig vernichtet. Bemerkenswert die neuen farbigen Fenster.

Vitischanze mit Barenturm

1471 wurde der fünfgeschossige Barenturm errichtet. Die zahlreichen Schießscharten in den oberen Stockwerken sind Zeugen dafür, dass hier damals die meisten Kanonen der Stadt stationiert waren.

Nachdem die Schweden während des Dreißigjährigen Krieges die Stadt nach dreijähriger Belagerung 1633 besetzt hatten, bauten Sie die Wehranlage aus. Hinter dem Barenturm entstand so die dreigeschossige Vitischanze.

Im Zuge der Entfestungsphase Ende des 19. Jahrhunderts wurde in den oberen drei Geschossen des Barenturms ein Restaurant eingerichtet. Die unteren Etagen blieben zunächst unangetastet, wurden aber während des Zweiten Weltkriegs als Schutzbunker benutzt.