Sehenswürdigkeiten - Stuttgart

Altes Schloss/Landesmuseum

Ehemalige Wasserburg aus dem 13. Jh., mehrfach umgebaut, u. a. von Aberlin Tretsch, der die Burg in ein Renaissanceschloss umwandelte (1553-78). Diesem Umbau ist auch der schöne Arkaden-Innenhof zu verdanken. Die Schlosskapelle, ebenfalls von Tretsch gestaltet, ist einer der ältesten protestantischen Kulträume in Süddeutschland. - Im Schloss das Württembergische Landesmuseum mit umfangreichen Sammlungen zur Geschichte, Kunst und Kultur des südwestdeutschen Raumes.

Schwerpunkte: schwäbische und fränkische Plastik vom 12.-19. Jh., württembergischer Kronschatz, herzogliche Kunstkammer, Uhren- und Musikinstrumentensammlung, Funde aus der römischen Zeit im deutschen Südwesten sowie eine in Europa wohl einmalige Sammlung von Funden aus der Hallstatt- und Latène-Zeit, u. a. mit Stücken aus dem berühmten Hochdorfer Fürstengrab.

Fernsehturm

Von Fritz Leonhardt entworfener, 1954-56 erbauter, 217 m hoher Turm; die erste Stahlspannbeton-Konstruktion dieser Art und seitdem in der ganzen Welt kopiert, Turmrestaurant mit Panoramablick.

Großes Haus (Staatsoper)

Ehemaliges königliches Hoftheater, 1909-12 von dem Münchner Architekten Max Littmann erbaut; dessen Pläne wurden bei einer Totalrenovierung 1982-84 wieder benutzt, um dem Bau seinen ursprünglichen Charakter zu geben, den er durch Umbauten verloren hatte.

Hauptbahnhof

1914-27 nach Plänen von Paul Bonatz und F. E. Scholer erbaut. Der wuchtige, mit Muschelkalkquadern verkleidete Bau gilt als richtungweisend für die erste Hälfte des 20. Jh. Unter dem Bahnhofsvorplatz die großzügig angelegte Klett-Passage. In den zahlreichen Läden kann man bis 21:00 Uhr einkaufen.

Hegelhaus

Geburtshaus des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831); Gedenkstätte.

Hoppenlau-Friedhof

1626 angelegter, ältester Friedhof Stuttgarts mit historisch bedeutsamen Grabmälern. Die Schriftsteller Gustav Schwab, Wilhelm Hauff und Christian Friedrich Daniel Schubart sowie der Bildhauer Johann Heinrich Dannecker sind hier beigesetzt.

Kunstgebäude/Galerie der Stadt Stuttgart

Von Theodor Fischer 1912/13 errichteter markanter Kuppelbau. Im Zweiten Weltkrieg zerstört und nach Plänen von Paul Bonatz ab 1956 wiederaufgebaut. Im Kunstgebäude sind der Württembergische Kunstverein, der vor allem zeitgenössische Kunst in Wechselausstellungen zeigt, und die Galerie der Stadt Stuttgart untergebracht.

Schwerpunkte der Galerie: Malerei, Plastik und Grafik des 19. und 20. Jh. in Südwestdeutschland, u. a. Hölzel, Schlemmer und Baumeister; bedeutendste Otto-Dix-Sammlung in öffentlichem Besitz.

Landtagsgebäude

Tagungsstätte des Landesparlaments von Baden-Württemberg. 1959-61 errichteter dreigeschossiger, glasverkleideter Stahlbeton-Skelettbau.

Leonhardskirche

Von Aberlin Jörg d. Ä. 1463-74 erbaut; im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und nur zum Teil originalgetreu wiederaufgebaut. Im Chor das schöne Chorgestühl aus der Hospitalkirche.

Liederhalle

Erbaut 1955/56 von Adolf Abel, Rolf Gutbrod und Blasius Spreng als Kultur- und Kongresshalle.

Markthalle

1912-14 von Martin Elsässer errichtet, interessante Glasdachkonstruktion.

Markuskirche

1906-08 von Heinrich Dolmetsch als eine der ersten Eisenbetonkirchen Deutschlands erbaut. Die Kirche besticht durch ihre Innenausstattung im Jugendstil.

Neues Schloss

Ab 1746 von Leopoldo Retti für die Herzöge von Württemberg als Residenz errichtet; die Gestaltung war stark vom französischen Barock geprägt. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss bis auf die Außenmauern zerstört und konnte in den 50er Jahren nur mit Mühe vor dem Abriss bewahrt werden.

Planetarium

Als Stufenpyramide gestalteter Bau (1977) mit einem der modernsten "Sternentheater" in Europa.

Rathaus

Sachlich nüchternes Gebäude aus den 50er Jahren dieses Jahrhunderts. Im Turm des Rathauses ein Glockenspiel, das zu festen Zeiten (11.06, 12.06, 14.36, 18.36, 21.36 Uhr) schwäbische Volkslieder erklingen lässt.

Schillerplatz

Mit Alter Kanzlei und Prinzenbau, Zentrum des alten Stadtkerns, in der Mitte das Schillerdenkmal von Thorvaldsen (1839). Die Alte Kanzlei als herzogliche Registratur mit der Merkursäule an der nordöstlichen Seite des Platzes wurde um 1550-60 erbaut. Durch den "Kanzleibogen" verbunden, schließt sich der im 17. Jh. erbaute Prinzenbau an.

Schloss Hohenheim

Letztes großes Bauwerk des Herzogs Karl Eugen. Der Hauptbau (1785-91) wirkt nüchtern und zeigt Züge des Klassizismus. Anspruchsvolle Innenausstattung mit hervorragenden Stuckaturen. Im Schloss u. a. das Tiermedizinische Museum, wo man neben Gerätschaften und Präparaten aus der Tiermedizin auch Kuriosa wie ein doppelköpfiges Kalb sehen kann.

Schloss Solitude

Monumentales Lustschloss, das Herzog Karl Eugen 1763-67 erbauen ließ. Mit seiner prächtigen Innenausstattung gehört der Bau zu den schönsten Rokokoschlössern Deutschlands.

Schlossgarten

Parkanlage, die sich von der Stadtmitte bis an den Neckar bei Bad Cannstatt erstreckt und dort in den Rosensteinpark übergeht.

Schlossplatz

Einer der schönsten Plätze Europas. Barocke Gartenanlage mit Brunnen, Musik-Pavillon und Jubiläumssäule. Im Nordwesten wird der Platz durch den markanten Königsbau (1855-59) mit seiner klassizistischen Säulenreihe begrenzt.
 

Staatsgalerie

Bestehend aus dem klassizistischen Altbau (1843, nach umfassender Sanierung im Mai 1996 wieder eröffnet) und dem spektakulären Neubau des Engländers James Stirling von 1984. In der Alten Staatsgalerie befinden sich Gemälde vom Mittelalter bis zum 19. Jh.

Schwerpunkte u. a.: frühe schwäbische Malerei, darunter Ratgebs "Herrenberger Altar"; Stuttgarter Klassizismus (Dannecker, Schick); niederländische Malerei mit Werken von Memling, Rubens, Rembrandt, Ruisdael und Hals; Meisterwerke von Renoir, Monet, Cezanne, Gauguin, Liebermann, Slevogt, Corinth. Die grafische Sammlung umfasst ca. 300.000 Blätter vom Mittelalter bis heute. International berühmt ist die Abteilung des 20. Jh. in der Neuen Staatsgalerie mit dem Schwerpunkt klassische Moderne. Höhepunkte sind hier Schlemmers "Figurinen zum Triadischen Ballett" und die Picasso-Sammlung. Hauptwerke europäischer und amerikanischer Kunst nach 1945 leiten über zur Kunst der 80er Jahre.

Stadtkirche von Bad Cannstatt

1471-1506 von Aberlin Jörg d. Ä. geschaffene dreischiffige Hallenkirche im Zentrum der teilweise noch gut erhaltenen Cannstatter Altstadt.

Stiftsfruchtkasten

Erstmals 1393 als herrschaftliche Kelter erwähnt. 1592 Umbau im Renaissancestil durch Heinrich Schickhardt. Heute beherbergt der Fruchtkasten die Musikinstrumentensammlung des Württembergischen Landesmuseums.

Stiftskirche

Älteste Kirche der Stadt und zugleich ein Wahrzeichen; einige Bauteile aus dem 12. Jh. Der Chor entstand 1327-47. Hänslin Jörg d. Ä. leitete ab 1433 den Bau des Langhauses als dreischiffige Stufenhalle. Der bis heute unvollendete Westturm stammt aus dem 16. Jh. Im Chor die Standbilder von elf württembergischen Grafen (1576-1608). In der südöstlichen Turmhalle die Tumba des Stifterpaares, des Grafen Ulrich l. mit seiner Gemahlin.

"Tagblatt"-Turm

1928 von E. Otto Oswald erbaut. Erstes in Sichtbeton errichtetes Hochhaus der Welt (61 m). Bis 1976 arbeitete hier die "Stuttgarter Zeitung". Heute sind im Gebäude u. a. kulturelle Einrichtungen ("Kultur unterm Turm") untergebracht.

Veitskapelle in Mühlhausen

1380-90 erbaut und größtenteils im ursprünglichen Zustand erhalten. Bedeutend sind die Wandmalereien im Innern: das "Jüngste Gericht" (Ende 14. Jh.) und die "Veitslegende" (1428).

Weißenhof-Siedlung

Mustersiedlung für schönen, zweckmäßigen Wohnungsbau, an der zahlreiche international bekannte Architekten beteiligt waren, u. a. Mies van der Rohe, der den Gesamtplan entwarf, Le Corbusier, Peter Behrens, Walter Gropius, Bruno Taut und Hans Scharoun. Die heute vorhandene Bausubstanz wurde teilweise in den 80er Jahren nach Originalplänen wiedererrichtet.

Wilhelma (Zoologisch-Botanischer Garten)

Die Stuttgarter Wilhelma liegt in einer historischen Gartenanlage am Rande des Rosensteinparks. Ihre Besonderheit ist die interessante Kombination von Tier- und Pflanzenanlagen sowie alter und neuer Architektur. Karl-Ludwig von Zanth errichtete 1842-53, im Auftrag von König Wilhelm I. von Württemberg, ein der Alhambra nachempfundenes Lustschloss samt Nebengebäuden, in welchen die Wilhelma Unterschlupf fand. Nicht nur die Gebäude sondern auch die Gärten waren im maurischen Stil gehalten, umgeben von Seen und Wasserläufen. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs, denen die alte historische Anlage zum Opfer fiel, wurde der zoologisch-botanische Garten erheblich erweitert und ist heute mit fast 10.000 Tieren in etwa 1.000 Arten nach Berlin der zweitgrößte deutsche Zoo.

Einer der Highlights ist das Aquarium mit Nachbildungen naturnaher Wasserlandschaften, vom Schwarzwaldbach über die Lebenswelt des Amazonas bis zur Südseeinsel. Tiere aus allen Bereichen der Erde, vom unscheinbaren einheimischen Kleinfisch bis zum farbenprächtigen Korallenfisch, vom kleinen Pfeilgiftfrosch bis zum Krokodil, leben in den Aquarien und Terrarien.

Verschiedenste Spinnen, Skorpione, Schmetterlinge und Käfer findet man im Insektarium. Zudem können ein Bienenvolk und die pilzzüchtenden Blattschneiderameisen bei ihren Tätigkeiten studiert werden.

In den zwei Nachttierhäusern herrscht in der Besucherzeit Dämmerlicht, so dass sich normalerweise nachtaktive Tiere, wie Flughunde, Mausmakis, Kleinkantschile, Laternenfische aus dem Roten Meer und chinesische Riesensalamander, beobachten lassen.

Begehbare Volieren ermöglichen Besuchern Vögel aus nächster Nähe zu beobachten. In der Vogelfreifluganlage tummeln sich Austernfischer, Säbelschnäbler und Kampfläufer in den Wellen, direkt daneben Vögel aus der afrikanischen Savanne.

Bei der Haltung von Menschenaffen hat sich die Wilhelma einen internationalen Ruf erworben. Gorillas, Schimpansen, Orang-Utans und Bonobos leben in Stuttgart in Familiengruppen mit reichlich Nachwuchs zusammen. In dem europaweit als Menschenaffenkinderstube genutzten Jungtieraufzuchtshaus kann man auch Küken schlüpfen und heranwachsen sehen. Gibbons und Haubenlanguren turnen in den geräumigen Anlagen des Schwingaffenhauses herum.

Der Anlagenkomplex für afrikanische Huftiere bildet mit seinen zwölf Außengehegen einen Schwerpunkt im nördlichen Teil der Wilhelma. Dort leben Giraffen, Okapis, Zebras, die seltenen Somali-Wildesel, Strauße und verschiedene Antilopenarten, wie beispielsweise Nyalas oder Bongos.

Auf den grandiosen, künstlich gestalteten Felsenformationen des neuen, 1.200 m² umfassenden Amazonienhauses sieht man Pflanzen und Tiere aus dem oberen Amazonas-Regenwald. Im üppigen Grün von Kapok- und Mahagonibäumen, leben Brüllaffen, Weißgesichtssakis und Goldkopflöwenäffchen. Daneben bevölkern freifliegende Vögel wie Sonnenrallen, Blatthühnchen, Tangaren und Kolibris den Urwald. Im Becken unterhalb eines tosenden Wasserfalls findet man Kaimane und verschiedene Fischarten aus dem Amazonas.

Alpakas und Vikunjas beherbergen die attraktive Freianlage für Tiere Südamerikas. Zu ihnen gesellen sich die größten Nagetiere der Welt, die Wasserschweine, sowie Maras, Nandus und Armeisenbären.

Gegenüber dem Südamerikagehege liegt die neue Anlage für Bären und Klettertiere. Auf diesem einmaligen Komplex, der einer Felsenlandschaft nachempfunden wurde, separieren für den Besucher unsichtbare Gräben die einzelnen Tierarten voneinander. Hier haben Mähnenwölfen, Brillen- und Braunbären eine Heimat gefunden. Aber auch Eisbären besiedeln neben Bibern und Ottern - alle durch Unterwasserfenster zu beobachten - diese beeindruckende Anlage. Dazu kommen noch Schneeleoparden, Makhore oder Schraubenziegen, Schneeziegen und Steinböcke.

Löwen, Tiger, Indische Elefanten, die urtümlich wirkenden Panzernashörner, die merkwürdigen Hirscheber (Wildschweine aus Sulawesi), Flusspferde und Schabrackentapire gehören ebenfalls zum Tierbestand der Wilhelma.

Einen Kontrast zu den exotischen Ableitungen bildet der Schaubauernhof, auf dem heute gefährdete Haustierrassen neben ihren wilden Vorfahren gehalten werden.  

Wertvoll ist auch der Pflanzenbestand der Wilhelma mit etwa 5.000 Arten, und im Rhythmus der Jahreszeiten ändert sich das Gesicht des Parks ständig, so dass man immer neue Eindrücke erhält.

Das botanische Jahr beginnt in der Wilhelma mit der Blüte der Orchideen, von denen ca. 5.000 Pflanzen gepflegt werden. Die am schönsten blühenden Exemplare werden jeweils in zwei Vitrinen im Tropengewächshaus gezeigt. Als nächstes folgt im Januar und Februar die Blütezeit der zum Teil 150 Jahre alten Kamelien und Azaleen in ihren Häusern mit jeweils über 30 Sorten. Einmalig ist die Blüte in Europas größtem Magnolienhain, prächtig sind Tausende von Tulpen und Narzissen auf den weiten Rabatten des Parks.  Während des Sommers schafft der 700 m² große Seerosenteich mit tropischen Seerosen und Lotosblumen den Zauber eines Tropengartens. Hunderttausend Sommerblumen beenden mit ihrer Blüte das botanische Jahr in der Wilhelma. 

Weitere Schwerpunkte sind die Sukkulenten und die Fuchsien, von denen über 200 Sorten während des Sommers blühen, Kakteen, sowie Bärlappgewächse, Schachtelhalme bis hin zu seltenen Farnen, Baumfarnen und primitiven Nadelhölzern in je einem Kalt- und Warmhaus. Tropische Nutzpflanzen wie Kaffee, Sternfrucht, Papaya, Baumwolle und viele andere mehr runden die botanischen Anlagen ab.

Adresse: Neckartalstraße, 70342 Stuttgart
Telefon: (07 11) 54 02-0
Fax: (07 11) 54 02-2 22
E-Mail: info@wilhelma.de
Internetadresse: http://www.wilhelma.de
Öffnungszeiten Haupteingang: Januar - Februar          8:15 Uhr - 16:00 Uhr
März                            8:15 Uhr - 17:00 Uhr
April                             8:15 Uhr - 17:30 Uhr
Mai - August                8:15 Uhr - 18:00 Uhr
September                   8:15 Uhr - 17:30 Uhr
Oktober                        8:15 Uhr - 17:00 Uhr
November - Dezember 8:15 Uhr - 16:00 Uhr
Der Park ist mit Einbruch der Dunkelheit, spätestens um 20:00 Uhr, zu verlassen.
14, 16 (Haltestelle: Stuttgart Wilhelma), 13, 14, 16 (Haltestelle: Stuttgart Rosensteinbrücke)
N4, N5, 52, 55, 56 (Haltestelle: Stuttgart Rosensteinbrücke)

Wilhelmspalais

1836-40 von dem Florentiner Baumeister Giovanni Salucci für die Töchter König Wilhelms l. in klassizistischem Stil errichtet.