Das Essener Markt- und Schaustellermuseum präsentiert eine, in Deutschland einzigartige, Sammlung von Exponaten aus dem Markt- und Jahrmarktbereich. Meist stammen die Ausstellungsstücke aus dem ausklingenden 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, bisweilen entstanden sie aber auch im 18. Jahrhundert. Da Kirmessen und Jahrmärkte, als Teil einer überlieferten, agrarisch geprägten Volkskultur, gleichfalls in den industriellen Ballungsräumen des Ruhrgebiets Einzug erhielten, bilden sie eine wichtige Komponente der Regionalkultur hiesiger breiter Bevölkerungsschichten. Von Karussells, Karusselltieren und Jahrmarkts-Spielautomaten über Moritatentafeln, Marktkarren, Transportmaschinen und Gerätschaften bis hin zu Wanderkinoausrüstungen und Schaustellerwohnwagen reicht das Spektrum der Museumsexponate. Besonderns sehenswert ist die Instrumentensammlung, in der u. a. meist noch funktionstüchtige Dreh- und Walzorgeln, Rückenklaviere, Harmonien oder Orchestrien bestaunt werden können. Figuren, Wandteller, Wandteppiche, Puzzles und Spiele mit Motiven zu Markt, Jahrmarkt und Zirkus, Modelle von Drehorgeln, Markt- und Zirkuswagen fehlen ebenso wenig, wie persönliche Dokumente und Photographien von Schaustellerfamilien aus der Zeit der Jahrhundertwende. Außerdem beinhaltet das Museum eine Sammlung von Objekten zur Vor- und Frühgeschichte der Photographie, soweit sie mit Jahrmärkten und Kirmessen verbunden war. Hinzu kommt eine, allerdings nur für Forschungszwecke einsehbare, graphische Sammlung zum Markt- und Schaustellerbereich von mehr als 5.000 Einzelstücken, darunter zahlreiche Unikate. Zu erwähnen bleiben schließlich eine größere Sammlung von einschlägigen alten Urkunden, Plakaten, Flugschriften, Zeitungen und Zeitungsausschnitten sowie die Museumsbibliothek mit über 1.000 Titeln aus verschiedenen europäischen Ländern, unter ihnen zahlreiche antiquarische Bände. |