Für den Besuch des wohl größten Museums seiner Art sollte man sich Zeit nehmen, denn hier ist die komplette Geschichte der Schuhindustrie von 1750 bis heute nicht nur beschau- sondern auch erlebbar. Zum einen geht es um die Schuhproduktion der vergangenen zwei Jahrhunderte, den Übergang von der manuellen zur maschinellen Herstellung. Zum anderen informiert das Museum anhand der Geschichte Hauensteins über die sozialen Auswirkungen der Industrialisierung auf die Menschen. Das Erdgeschoss des Museums ist der Zeit zwischen 1750 und 1918 gewidmet, als Hauenstein sich von einem bitterarmen Bauern- und Waldarbeiterdorf zum Industriezentrum entwickelte. Im 2. OG wird die Zeit zwischen 1918 und 1945 dokumentiert, inklusive der Zeit, als russische Zwangsarbeiter hier Stiefel für die Wehrmacht herstellen mussten. Das gesamte 1. OG ist der Zeit nach 1945 gewidmet. Ein besonderer Gag ist die Prominentenschuhsammlung von Helmut Kohls Wanderschuhen und Thomas Gottschalks Turnschuhen über Schimanskis Stiefel-Treter bis zu Luis Trenkers Berg- und Boris Beckers Tennisschuhen. Bei den Führungen werden den Besuchern übrigens von Schuhfacharbeitern die wichtigsten Etappen der maschinellen Schuhproduktion demonstriert. |